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Stephan Geisler

DAS SELFIE MIT MASKE ODER MÜTZE

YOU! Du bist gefragt! Und zwar gleich zweifach, nämlich als Akteur und als Kunstschaffender, und das – je nachdem was Du gebucht hast, in allen drei Abos, zwar mit verschiedenen Aufgabenstellungen, aber es geht immer um Dich, allerdings sollte irgendetwas Zusätzliches an Dir sein, wie z.B. eine Mütze, ein Hut, imposanter Kopfschmuck, eine Maske, ein Schal, ein hoher Kragen usw. Wir benötigen neben Deinem wunderbaren und aufgeschlossenen Antlitz einfach noch einen visuellen Gegenspieler.

Du kannst hier Deine volle Kreativität entfalten, denn was auf dem Papier oder digital funktioniert, das funktioniert auch auf oder an Deinem Kopf.

Wenn Du Dich entsprechend präpariert hast, brauchst Du jede Menge Selfies. Aber Du weißt längst, die Qualität liegt nicht nur an der Umsetzung, sondern auch immer an dem, was Du wie umsetzt, Stichwort „Bildidee“.

So kannst Du Dich stark angeschnitten fotografieren, Fratzen machend, melancholisch verträumt oder sozialistisch heroisch. Alles ist grundsätzlich möglich. Also mach Dir vorher ein paar Gedanken, wie Du Dich dargestellt wissen möchtest oder ob es für Dich ein übergeordnetes Thema gibt. Probiere viel aus, sichte, sammle Dich, probiere neu usw.

Sobald Du ein paar Fotos hast, die Du richtig gut findest, starte mit der Übung.

Hier noch ein Hinweis für alle, die nicht nur dieses ABO gebucht haben, sondern auch noch die Zeichnung oder das künstlerische Arbeiten am iPad mit PROCREATE. Der Einstiegstext ist in dieser Woche für alle derselbe. Der erste Schritt der Fotos ebenso. Es soll in der letzten Aufgabe einfach ausschließlich um Dich gehen.

Aber falls Du mehrere ABOs gebucht hast, entwickelst Du vielleicht für jedes ABO eine andere Bildidee oder ein anderes Unterthema. Be creative! Be extraordinary! Be happy!

DIE UEBUNG

In der letzten Übung würde ich 4 halbe Papiere nehmen und damit das bisher gängige Format verdoppeln. So hast Du in einer doch etwas gröberen Arbeitsweise, wie es die Malerei sein kann, mehr Chancen, auch Ähnlichkeit zu entwickeln. Ähnlichkeit muss aber nicht zwangsläufig das vorherrschende Ziel sein …..

Das Format ist also ca. 35×50 cm. In diesem Format benötigst Du 4 Büttenpapiere, klebe sie wie gehabt auf einen festen Untergrund mit Tesakrepp, drucke 4 Deiner Selfies aus und hänge sie jeweils daneben, und los geht’s! …

Schritt1

FREIE MALEREI MIT 5 FARBEN

Im ersten Schritt geht es direkt darum, Dir einen Farbakkord aus 5 Farben zusammenzustellen, es sollte mindestens eine sehr helle Farbe und eine sehr intensive Farbe dabei sein, ansonsten kannst Du völlig frei entscheiden.

Betreibe auf jedem Blatt freie Malerei mit verschiedenen Pinselstärken, ein ganz breiter Pinsel und ein schmaler sind vorgegeben, ansonsten wie auch immer Du es magst.

Verschiedenbreite Pinsel begünstigen eine weitere kleine Aufgabe in diesem Schritt. Zwar verwendest Du dieselben Farben und arbeitest in jedem Schritt mit deiner ganz persönlichen malerischen Handschrift, aber trotzdem sollen die Blätter nach diesem ersten Schritt bereits sehr unterschiedlich aussehen.

Das Anstreben von Unterschiedlichkeit gilt für jeden Schritt, den Du in dieser Übung machst. Try your very best!

Schritt2

DUNKELVIOLETT

Nun geht es um ein Dunkelviolett in zwei Phasen. Zuerst eine Lasur mit Capaplex und Dunkelviolett. Es muss nicht zu dunkel werden. Transparent sollte die Lasur eh sein. Anschließend arbeite mit der puren Farbe nochmal an einigen Stellen in der Lasur. Bearbeite das Blatt mit diesem Schritt in einer Spanne von 20-70%.

Schritt3

DIE ACRYLSKIZZE

Während es in den ersten beiden Schritten noch nicht um Dein Konterfei ging, sollst Du Dich in diesem Schritt sehr klar auf Deinen Kopf beziehen. Skizziere Dich mit einem halbwegs dünnen Acrylpinsel auf jedem Blatt. Du kannst auf jedem Blatt eine andere pure oder gemischte Farbe nutzen. Wähle sie allerdings sehr bewusst aus. Schön wäre es, wenn sie in Deinem bisherigen Farbgetümmel klar sichtbar ist.

Schritt4

EIN HELLER FARBAKKORD

Mit einer sehr hellen Farbe Deiner Wahl, gerne auch Weiß, setze alle Helligkeiten Deines Gesichtes. Wenn Du das Gefühl hast, die Vorlagen zeigen keine wirklichen Helligkeiten, nimmst Du einfach die hellsten vorhandenen Bereiche. Arbeite in einer Mischung aus gestisch und realitätsbezogen.

In dem Moment, wo Du nur mit einer Farbe arbeitest, egal ob realistisch oder frei, erhöhst Du wieder den Anteil der Ordnung im Bild.

Schritt5

ACCESSOIRE

Nun kümmere Dich explicit ausschließlich um das in der Einführung beschriebene Accessoire. Stelle Dir zu diesem Zweck 2-4 Farben zusammen, die auch ausschließlich in dem besagten Bereich auftauchen sollen. Aber Obacht! – Wenn Du diesen Bereich komplett mit diesen neuen Farben malerisch füllst, wird er kompositorisch extrem extrem deutlich. Wenn Du ihn aber nur zu 40-50% füllst, wird er zwar auch deutlich, aber durch die dann durchscheinenden Farben, die auch ansonsten im Bild auftauchen, integriert er sich in das restliche Bild. Und genau das wäre das Ziel.

Schritt6

EIN FARBAKKORD FÜR ALLES

Schritt 6 ist nochmal ein Farbakkord, bestehend aus vielleicht 4 neuen Farben, sowohl in den hellen als auch dunklen Bereich gehend, die sich grob auf das Gesicht beziehen sollen.

Bearbeite das Gesicht zu 20-30%, das Accessoire zu 10% und den Rest nach eigenem Gefühl.

Schritt7

ETWAS SCHWARZ

Setze wenig schwarz, eher dünner Spuren oder kleine Flächen, die sich auf die Realität beziehen.

Schritt8

EINE LASUR

Eine kleine Lasur mit Capaplex und gerne auf jedem Blatt eine andere Farbe, die für Dich bzgl. Deiner eigenen Farbästhetik passt. Die Lasur sollte eher leicht und recht transparent sein. Für zu viel Experiment sind wir bereits zu fortgeschritten.

Der Einsatz sollte übergeordnet, also nicht realitätsbezogen sein, Achte eher auf die Komposition.

Schritt9

Be FREE

Zum Schluss ein freier Schritt. Schließe Dein Konterfei nach eigenem Gutdünken ab.

DIE REFLEKTION

Wie ist es eigentlich, sich selbst zu malen?????

  1. Wie ist es eigentlich, sich selbst zu malen? Ist man verkrampfter, blockierter oder realitätsbezogener? Natürlich ist diese Art der Malerei nicht sonderlich detailverliebt, aber wenn Du die Bilder aus einiger Entfernung betrachtest, erkennst Du Dich? Ist es eher nur ein vager Eindruck von Dir? Was denkst Du aufgrund welcher Tatsachen Du Dich entweder erkennst oder auch nicht?

  2. Unabhängig davon, wie würdest Du die Blätter nach Ihrer Qualität einschätzen? Ordne sie qualitätsbezogen chronologisch und begründe Deine Entscheidung.

  3. Wie könntest Du die Ähnlichkeit verstärken? Welche Schritte könnte oder müsste man in so einer Abfolge noch einfügen und an welcher Stelle. Ggf. baue drei weitere Schritte mit entsprechender Zielsetzung in die Übung ein und mache sie noch einmal.

Vielen Dank für die Teilnahme an diesem ABO. Falls Du weitermachen möchtest, probiere gerne eines der weiteren ABOs aus oder schau Dir das Angebot der neuen Abend-Online-Seminare an.

Ich hoffe es hat Dir Spaß gemacht, Dich weitergebracht und Dich zu einigen neuen Erkenntnissen verführt. In diesem Sinne weiterhin alles Gute für Deine künstlerische Entwicklung oder für Deine eigenen künstlerischen Projekte,

herzliche Grüße aus Bochum – Stephan